Inhaltsverzeichnis

    WMS-Lager mit dem Einrichtungsassistenten anlegen

    Der Einrichtungs-Assistent für WMS-Warenlager unterstützt Sie bei der Anlage von Warenlagern vom Typ „WMS“. Der Assistent führt Sie Schritt für Schritt durch die Einrichtung. Nach Beendigung des Assistenten wird automatisch das Warenlager mit den eingestellten Daten erzeugt. Je nach den getätigten Einstellungen werden automatisch Lagerplätze, Versandboxen und Picklistenvorlagen angelegt.

    Vorüberlegung: Wie viele WMS-Lager soll ich anlegen?

    Ein Warenlager in JTL-WMS ist ein Bereich mit mehreren Lagerplätzen, für die die folgende Kriterien gelten:

    • Alle Lagerplätze in einem JTL-WMS-Lager erhalten neue Ware über den gleichen physischen Weg (Tor, Wareneingangsplatz).
    • Die Auslagerung erfolgt über den gleichen physischen Weg (Packplatz).
    • Ein lagerübergreifendes Verpacken und Erstellen von Lieferscheinen ist nicht möglich.
    Beispiel 1: Falls ein Anwender einen Lagerbereich mit mehreren Räumen besitzt, welche jedoch über den gleichen Wareneingangsbereich und Packbereich befüllt/geleert werden, sollte genau ein JTL-WMS-Warenlager angelegt werden. Die verschiedenen Räume sollten anhand der Lagerplatzbezeichnung unterschieden werden (Die Platzbezeichnung 03-11-15-3 könnte Raum 3, Gang 11, Regal 15 und Fach 3 entsprechen).
    Beispiel 2: Falls zwei räumlich getrennte Lagerhallen existieren, welche somit auch über unterschiedliche Wareneingangs- und Packbereiche verfügen, sollten diese unbedingt als zwei verschiedene JTL-WMS-Warenlager angelegt werden.

    Einrichtungsassistent starten

    1. Öffnen Sie das Dialogfenster Lager anlegen/bearbeiten über das Menü Lager > Anlegen: Lager.
    1. Legen Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche Anlegen ein neues Lager an.
    1. Geben Sie auf der linken Seite den gewünschten Namen und das gewünschte Kürzel für Ihr Lager ein.
    2. Wählen Sie aus der Drop-Down-Liste unter Typ des Warenlagers den Menüeintrag WMS-Lager. Es öffnet sich die Abfrage, ob Sie den Einrichtungsassistenten starten möchten.
    1. Starten Sie den Einrichtungsassistenten mit einem Klick auf die Schaltfläche Ja.

    WMS-Lager anlegen

    Schritt 1: Allgemeine Informationen

    Geben Sie falls noch nicht vorausgefüllt den Namen und das Kürzel für Ihr neues Lager ein. Bei Bedarf können Sie im unteren Feld Beschreibung Informationen zu Ihrem Lager hinterlegen.

    Schritt 2: Warenlager einrichten

    Tragen Sie die Daten des Ansprechpartners und die Lageranschrift ein. Die Straße, die Postleitzahl und der Ort sind Pflichtfelder.

    Schritt 3: Lagerdimensionen festlegen

    In diesem Schritt legen Sie fest, wie Ihr Lager aufgebaut sein wird und somit auch, wie die Lagerplätze in Ihrem Lager bezeichnet werden sollen. Eine Beschreibung zu diesen Einstellungen finden Sie in der Dokumentation Konfigurieren des Lagerlayouts.

    Schritt 4: Versandprozess auswählen

    JTL-WMS bietet unterschiedliche Warenausgang- und Versandprozesse. Der Prozess EazyShipping ist in der Standard-Version von JTL-WMS enthalten.
    Für die anderen Prozesse müssen die jeweiligen Module freigeschaltet werden.

    Option: EazyShipping soll automatisch mit Standard-Einstellungen konfiguriert werden
    Wenn diese Option aktiviert ist, wählt JTL-WMS im Hintergrund die Standard-Einstellungen für den Prozess EazyShipping. Der Benutzer muss sich nicht um Einzelheiten kümmern. Der Einrichtungs-Assistent springt nun direkt zur Konfiguration der Wareneingangsprozesse .

    Wichtig: Alle getätigten Einstellungen sind über die JTL-WMS-Optionen und Picklistenvorlagen jederzeit änderbar.
    • Es ist nicht möglich die Prozesse Versandboxen und rollende Kommissionierung parallel zu betreiben.
    • Der Prozess rollende Kommissionierung ist nur in Verbindung mit der JTL-WMS Mobile App verwendbar.
    • Der Prozess Versandboxen kann mit und ohne Mobile App verwendet werden. Bei Arbeit ohne Mobile App werden die Picklisten mit Zettel und ohne Unterstützung von MDE bzw. Tablet kommissioniert.

    Schritt 5: EazyShipping

    In diesem Schritt werden die Einstellungen für den Prozess EazyShipping getätigt. Dieser Schritt wird übersprungen wenn im 4. Schritt EazyShipping nicht ausgewählt wurde oder EazyShipping ausgewählt wurde und auch ein Hacken bei „EazyShipping soll automatisch mit Standard-Einstellungen konfiguriert werden“ gesetzt wurde.

    Bei allen Versandprozessen werden Picklisten erstellt, welche auf Picklistenvorlagen basieren. Diese Vorlagen müssen einmalig konfiguriert werden und können dann immer wieder verwendet werden. JTL-WMS erstellt in diesem Schritt automatisch eine Vorlage vom Typ EazyShipping-Pickliste, welche später verwendet werden kann. Bei dieser Vorlage gibt es keine besonderen Einstellungen, außer der maximalen Anzahl der Aufträge auf der Pickliste.

    Folgende Einstellungen können in diesem Schritt geändert werden:

    • Maximale Anzahl von Aufträgen pro Pickliste: Hier sollte ein Wert eingetragen sein, damit nicht zu viele Aufträge auf eine Pickliste kommen. Der Wert sollte so gewählt werden, dass der verwendete Kommissionierwagen nicht überfüllt wird. Dieses wird nur benötigt, falls zeitgleich sehr viele Aufträge im System sind und diese nicht auf einmal auf einen Pickwagen passen. Ansonsten kann die Voreinstellung von 100 stehen gelassen werden.
    • Verpacken mit einem Scan aktivieren: Wenn diese Option aktiviert ist, können Aufträge mit genau einem Artikel und mit einem Scan verpackt werden. Wenn diese Option gesetzt ist, ein Artikel gescannt wird und der Artikel der einzige Artikel des Auftrags ist, wird automatisch das Verpacken ausgelöst. Es ist kein zusätzlicher Klick mehr notwendig. Falls es sehr oft Bestellungen mit einem Artikel gibt, wäre es sinnvoll eine Picklistenvorlage für Aufträge mit einem Artikel anzulegen und diese Option zu aktivieren. Dann können alle Artikel die mit dieser Pickliste gepickt wurden mit einem Scan verpackt werden. Die beiden folgenden Optionen sollten unbedingt beachtet werden. Wenn Versanddaten exportiert werden sollen, dann muss die folgende Option unbedingt aktiviert sein, damit bei fehlender Versandart diese noch abgefragt wird.
    • Bei Versandart mit Gewichtspflicht und fehlendem Gewicht nicht direkt verpacken: Diese Option aktiviert, dass bei Versandart mit Verwiegepflicht die Option Direktes Verpacken nicht gilt.
    • Verpacken mit einem Scan aktivieren: Durch Aktivierung dieser Option wird beim EazyShipping zusätzlich ein Mengenfeld mit angezeigt. Anstelle einen Artikel öfter zu scannen kann nun vor dem Scan des Artikels die Menge in diesem Feld eingegeben werden. Hinweis: Dies ist nur notwendig, wenn ein Artikel in einem Auftrag mehrmals vorkommt und führt auch nur bei sehr großen Mengen des gleichen Artikels zu schnellerem Arbeiten. Außerdem geht durch fehlendes Scannen die Sicherheit verloren, dass die korrekte Anzahl verpackt wird
    • Verpacken direkt aus dem Wareneingang erlauben: Wenn diese Option aktiviert ist, wird in JTL-WMS im Standard-Wareneingang und im Freien Wareneingang bei jedem Artikel geprüft, ob dieser in einer Bestellung mit genau einem Artikel vorkommt. Falls dies der Fall ist, wird direkt der EazyShipping-Dialog aufgerufen und der Artikel kann direkt verpackt werden.
    Picklistenvorlagen: JTL-WMS legt automatisch eine Picklistenvorlage für EazyShippung mit dem Namen EazyShipping an. Falls zusätzlich noch der Versandboxenprozess oder die rollende Kommissionierung aktiviert ist, wird die Vorlage so konfiguriert, dass nur Aufträge mit einem Artikel auf die EazyShipping-Picklisten kommen. Dies ist jederzeit in der Vorlagenverwaltung änderbar.

    Schritt 6: Versandboxen

    In diesem Schritt werden die Einstellungen für den Prozess Versandboxen getätigt.

    Dieser Schritt wird übersprungen, wenn dieser Prozess in der Versandprozessauswahl nicht ausgewählt worden ist.

    Im Versandprozess Versandboxen werden die mit Picklisten gepickten Artikel in auftragsreinen Versandboxen zwischengelagert. Diese Boxen müssen einmalig angelegt werden. Hierfür legt JTL-WMS automatisch diese Versandboxen an, es muss nur einmal angegeben werden wie viele Boxen angelegt werden sollen.

    Wichtige Informationen zu diesem Punkt:

    • Wenn bei Boxenanzahl 20 eingestellt ist, werden Boxen mit den Nummern 1 bis 20 angelegt.
    • Die Boxen müssen auf einem Lagerplatz vom Typ Boxenplatz angelegt werden. Dieser Lagerplatz muss einen Namen bekommen. JTL-WMS schlägt hier automatisch den Namen Boxenplatz vor, dieser kann jedoch geändert werden.
    • Wichtig: Die hier angelegten Versandboxen müssen unbedingt auch im Lager existieren. Jede Box muss im Lager auf dem Boxenplatz stehen und mit der eigenen Nummer (1 bis 20 in diesem Beispiel) markiert sein. Ansonsten wird ein Mitarbeiter zu Box 1 geschickt, welche jedoch nicht im Lager existiert.
    • Die Boxen sollten deutlich markiert sein, dass sofort von weitem erkennbar ist, welche Box welche Nummer hat.
    • Die Boxen können beliebig groß sein. Die Größe der Boxen sollte mindestens dem Volumen eines größeren Auftrags entsprechen, damit genügend Platz für die Artikel ist.

    Folgende Optionen können für diesen Prozess noch eingestellt werden:

    • Versandboxen können direkt aus dem Wareneingang befüllt werden
    • Beim Boxen füllen mehrere Artikel auf einmal zulassen Beim Dialog Boxen füllen werden die Artikel aus dem Pickwagen in die Versandboxen umgefüllt. Wenn diese Option nicht gesetzt ist, wird jeder Artikel einzeln in Boxen umgepackt.
    JTL-WMS legt automatisch eine Picklistenvorlage mit dem Namen Pickliste für Boxen für die rollende Kommissionierung an. Falls zeitgleich der Prozess EazyShipping aktiviert ist, werden alle Aufträge mit mindestens 2 Artikeln auf diese Liste gepackt. Ansonsten fällt die Einschränkung der Artikelanzahl weg. Wenn beide Prozesse aktiv sind, macht es Sinn die Aufträge mit einem Artikel über EazyShipping auszulagern.

    Schritt 7: Rollende Kommissionierung

    In diesem Schritt werden die Einstellungen für den Prozess Rollende Kommissionierung getätigt.

    Dieser Schritt wird übersprungen, wenn dieser Prozess in der Versandprozessauswahl nicht ausgewählt worden ist.

    Bei der Rollenden Kommissionierung werden sogenannte Kommissionierwagen verwendet. Dies sind bewegliche Wagen, auf denen mehrere Boxen (oder Fächer) sind. In jede dieser Boxen wird bei der Kommissionierung ein Auftrag gesammelt. Jeder dieser Boxen erhält eine Nummer und muss eindeutig markiert sein. Außerdem erhält der Kommissionierwagen einen eindeutigen Namen, welche an dem Wagen angebracht werden muss.

    JTL-WMS legt automatisch einen Kommissionierwagen an. Der Kommissionierwagen ist in JTL-WMS ein Lagerplatz vom Typ Pickwagen.

    Um weitere Kommissionierwagen anzulegen, muss zuerst ein Lagerplatz angelegt werden. Danach müssen auf diesem Platz die Boxen angelegt werden.

    JTL-WMS legt automatisch eine Picklistenvorlage mit dem Namen Rollende Kommi für die Rollende Kommissionierung an. Falls zeitgleich der Prozess EazyShipping aktiviert ist, werden alle Aufträge mit mindestens 2 Artikeln auf diese Liste gepackt. Ansonsten fällt die Einschränkung der Artikelanzahl weg. Wenn beide Prozesse aktiv sind, macht es Sinn die Aufträge mit einem Artikel über EazyShipping auszulagern.

    Schritt 8: Wareneingang konfigurieren

    In diesem Schritt wird der Wareneingang für das Warenlager konfiguriert.

    Option JTL-WMS Mobile wird bei der Einlagerung verwendet:

    • Wird mit Mobile gearbeitet? Werden mobile Geräte wie Tablets oder MDEs verwendet, um die Artikel vom Wareneingangsplatz in das Lager zu verbringen? Falls ja, muss in dem Warenlager ein Lagerplatz vom Typ Wareneingangsplatz existieren. Dieses wird vom Einrichtungs-Assistenten erledigt. Der Name des Platzes kann in diesem Schritt noch angepasst werden. Weitere Informationen zum Wareneingangsprozess sind unter Auswahl des richtigen Wareneingangsprozesses.

    Es gibt drei Einstellmöglichkeiten für Mehrlieferungen:

    • Mehrlieferung zulassen: Mehrlieferungen sind immer erlaubt und werden ohne Nachfrage gebucht.
    • Mehrlieferung mit Nachfrage zulassen: Mehrlieferungen sind erlaubt, müssen jedoch vom Anwender bestätigt werden. Es erscheint ein Pop-Up wo der Mitarbeiter auf die Mehrlieferung hingewiesen wird. Dies verhindert, dass aus Versehen durch Fehleingabe sehr große Mengen eingebucht werden.
    • Mehrlieferung nicht zulassen: Es sind keine Mehrlieferungen erlaubt. Zusätzliche Mengen können ggf. mit dem freien Wareneingang eingebucht werden.

    Anlegen neuer Artikel:

    • Neue Artikel im freien Wareneingang anlegen Hier kann definiert werden, ob und unter welcher Kategorie im freien Wareneingang neue Artikel angelegt werden können. Hiermit können Artikel die in JTL-Wawi noch nicht existieren direkt in JTL-WMS aufgenommen und vereinnahmt werden. Die Identifikation und Pflege der kompletten Artikeldaten findet später in JTL-Wawi über die eingestellte Kategorie statt.

    Schritt 9: Allgemeine Einstellungen

    In diesem Schritt können zum einen noch die MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum)- und Chargen-Prozesse aktiviert werden. Wenn diese nicht aktiviert sind, können keine entsprechenden Artikel vereinnahmt bzw. ausgelagert werden. Außerdem werden dann in allen Dialogen die Felder und Tabellenspalten ausgeblendet.
    Hinweis: Diese Optionen können nur aktiviert werden, wenn das Modul MHD/Chargen/Seriennummern aktiviert ist.

    Zusätzlich können die Infoboxen zu Artikeldetails und Auftragsdetails in JTL-WMS konfiguriert werden.

    Schritt 10: Konfiguration abschließen

    1. Klicken Sie auf die Schaltfläche Fertigstellen, um den Einrichtungsassistenten zu beenden. Es öffnet sich eine Abfrage.
    1. Speichern Sie Ihr Lager mit den vorgenommenen Einstellungen, indem Sie die das Speichern mit einem Klick auf Ja bestätigen.

    Erst zu diesem Zeitpunkt wird das Lager angelegt und eingerichtet. Falls dieser letzte Schritt abgebrochen wird, wird das Lager mit allen zugehörigen Einstellungen nicht angelegt.