Checkliste zur Integration
Sie haben sich über JTL-WMS informiert und entschieden, JTL-WMS in Ihrem Lager einzuführen. Auf dieser Seite finden Sie eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen, die Sie vor der Einführung von JTL-WMS klären sollten.
Bestandsaufnahme
Bevor Sie das System in einem Unternehmen einsetzen, das seit mehreren Jahren den Geschäftsalltag mit etablierten Prozessen meistert, sollten Sie sich ausführlich mit JTL-WMS beschäftigen und eine Bestandsaufnahme durchführen. Beantworten Sie dazu folgende Fragen. So können Sie Ihren Bedarf optimal ermitteln und Ressourcen planen.
Software
Lizenzen
Hardware
Lager
Gibt es sonstige Besonderheiten?
Wenn Sie die oben beschriebenen Fragen beantwortet haben, sollten Sie noch einmal überlegen: Haben Sie spezielle Sonderfälle übersehen, die Sie aktuell mit den unterschiedlichsten Workarounds, selbst erfunden Workflows oder über Zusatztools unserer Servicepartner realisieren?
Ein paar Beispiele, um Ihnen auf die Sprünge zu helfen:
Die meisten Sonderfälle können mit JTL-WMS abgebildet werden. In der Regel bietet es sich an, hier auf die Beratung durch JTL oder einen unserer Servicepartner zurückzugreifen.
Eine Übersicht der Artikel, die nicht in JTL-WMS verwendet werden können, finden Sie hier:
Bedarfsermittlung
Sobald Sie ermittelt haben, wo Sie aktuell stehen, können Sie ermitteln, welche Anforderungen Sie haben. Im Folgenden finden Sie die Anforderungen von JTL-WMS, aufgeteilt in verschiedene Bereiche.
Software und Hardware für Server und Clients
Lizenzen
Weitere Hardware
Lager
Alle Besonderheiten berücksichtigt?
Vorbereitungen
Rechteverwaltung
Für den ersten Start mit allen Benutzerrechten können Sie einen eigenen frischen WMS-Benutzer anlegen oder Ihren bereits bestehenden JTL-Wawi-Benutzern die nötigen Rechte zuweisen.
- Öffnen Sie in JTL-Wawi unter dem Menü Admin > Global: Benutzer / Rechte das Dialogfenster Benutzer, Rechte und Benutzergruppen anlegen / bearbeiten.
- Im Bereich Benutzer können Sie den gewünschten Mitarbeiter markieren und mit einem Klick auf Bearbeiten editieren.
- Um sich mit dem Benutzer in JTL-WMS einloggen zu können, müssen Sie dem Benutzer im Bereich Firma/Mandant die richtige Firma zuordnen.
- Außerdem müssen Sie dem Benutzer eine Benutzergruppe zuordnen, Standard ist die Gruppe Administrator. Schließen Sie das Fenster mit Speichern.
- Zu Beginn haben alle Benutzer nur eingeschränkte Rechte, definieren Sie unter Benutzergruppen die gewünschten Gruppen, über Bearbeiten sehen Sie auf einen Blick welche Benutzer der Gruppe angehören. Schließen Sie das Fenster wieder.
- Den zuvor anlegten Benutzergruppen können Sie nun im Bereich Rechte die Benutzerrechte für Aktionen, die in JTL-WMS ausführbar sein sollen, zuweisen oder einzelne Funktionen sperren.
Artikeldaten prüfen
Im Folgenden müssen Sie prüfen, welche Artikelarten Sie in JTL-Wawi pflegen, um herauszufinden, welche Zusatzmodule Sie benötigen.
- Haben Sie Artikel, bei denen Sie Seriennummern erfassen müssen?
- Haben Sie Artikel, bei denen Sie auf die Seriennummernverfolgung angewiesen sind?
- Haben Sie Artikel, die mit der Funktion Lagerbestand in Variation gepflegt werden?
- Haben Sie leicht verderbliche Waren, zum Beispiel Lebensmittel, in Ihrem Sortiment, die ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen?
- Bekommen Sie vereinzelt oder regelmäßig Artikellieferungen, die in Chargen gebündelt sind und die Sie auch so behandeln und pflegen müssen?
- Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, Artikel zu veredeln oder mit Hilfe von Uploadartikeln zu individualisieren?
- Verkaufen Sie auch digitale Artikel, die Sie nach einem erfolgreichen Verkauf lediglich als Download anbieten?
- Halten Sie Ihr Lagervolumen klein, indem Sie viel oder vorrangig per Dropshipping oder Fullfillment-Dienstleister verkaufen?
- Fertigen oder produzieren Sie individuelle Artikel oder Artikelbundles mithilfe von Stücklisten oder JTL-Konfigurator?
Artikeldaten verwalten
Besonderheiten
Teillieferungen
Häufige Fehler
Sollte Ihr Lieferant identische EAN oder Artikelnummern für unterschiedliche Produkte verwenden (Farben, Größen, Längen mit gleicher Artikelnummer) kann dies zu Problemen in JTL-WMS führen. Es empfiehlt sich dann:
Mit eigenen oder eindeutigen Artikelnummern positionieren Sie sich außerdem auf vielen bekannten Online-Plattformen besser, weil so doppelter Inhalt vermieden wird. Plattformen wie Amazon setzen sogar eine eindeutige Zuordnung voraus.
Lagerplätze definieren
Nun müssen Sie definieren, wie Ihr Lager aussehen soll. Hierzu bietet es sich an, zunächst festzuhalten, wie es aktuell aufgebaut ist und dann zu entscheiden, ob der aktuelle Aufbau beibehalten werden soll.
- Definieren Sie zunächst die Lagerplätze mithilfe der von Ihnen gemachten Aufzeichnungen.
- Entscheiden Sie sich für den Lagerplatzassistenten, dann können Lagerplätze folgende Dimensionen haben, Kombinationen sind möglich. Sie definieren Ihre Plätze frei nach eigenem Bedarf und wählen maximal fünf der genannten Dimensionsarten.
- Alternativ können Sie auch Ihre bisher verwendeten Lagerplätze übernehmen, soweit Sie diese in JTL-Wawi gepflegt und die Kommentarfelder des Wareneingangs dafür genutzt haben.
Wie genau Sie die Lagerplätze aus JTL-Wawi übernehmen, wie Sie JTL-WMS optimal für das weg-optimierte Picken vorbereiten und wie Sie ohne viel Aufwand für Ihr gesamtes Lager frische Lagerplatzetiketten ausdrucken, erfahren Sie in den nächsten beiden Schritten.
Lagerplätze in JTL-WMS anlegen
Sofern Sie vor dem Umstieg auf JTL-WMS noch keine Lagerplätze gepflegt haben und bislang mit einer chaotischen Lagerhaltung gearbeitet haben, geben wir Ihnen mehrere Ansätze an die Hand, wie Sie schnell und einfach Ihre Lagerplätze definieren können. JTL-WMS bringt dafür mehrere Wege von Hause aus mit, die Ihnen das Anlegen der Lagerplätze enorm erleichtern.
Bevor Sie starten, müssen Sie die Lagerplatzdimensionen definieren. Dies geschieht entweder über den Einrichtungsassistenten. Im 3. Schritt lesen Sie, wie der Einrichtungsassistent funktioniert. JTL-WMS-Lager mit dem Einrichtungsassitenten anlegen
Oder über die manuelle Definition der Lagerplatzdimensionen direkt in der Lagerverwaltung. Im Anschluss können Sie Lagerplätze in JTL-WMS anlegen. Der Lagerplatzassistent ist in JTL-WMS unter Einstellungen > Lagerplatzassistent zu finden.
Lagerplätze per CSV-Datei und JTL-Ameise definieren
Wenn Sie bereits seit einiger Zeit wie empfohlen die Kommentarfelder 1 und 2 in JTL-Wawi verwendet und gepflegt haben empfiehlt es sich, dass Sie die Kommentarfelder aus JTL-Wawi und die sauber gepflegten Bestände nahtlos übernehmen. So ersparen Sie sich viel Zeit und Mühe und eine unter Umständen große Inventur. Voraussetzung ist, dass die Kommentarfelder nach einem nachvollziehbaren logischen System gepflegt wurden. Dazu gehören zum Beispiel Lagerplatzbezeichnungen wie AA-001-5, 001-02-03, A-B-C usw. Wechselnde und stark differenzierte Lagerplatzbezeichnungen wie zum Beispiel Keller1, Halle6, große Abstellkammer und ähnliches sind nicht für eine Übernahme geeignet. Die Übernahme teilt sich in wenige einfache Schritte, gerne stellen wir Ihnen dafür ein kleines bebildertes Tutorial zur Migration der Lagerplätze aus Ihrem Standard- in das WMS-Lager zur Verfügung.
Im ersten Schritt exportieren Sie mit der Ameise die Artikelnummer, die Artikelbeschreibung zur besseren Übersicht, sowie den Artikelbestand im Standardlager und die zwei Kommentarfelder des Standardlagers. Sollten Sie andere Felder für die Lagerplätze verwendet haben, wählen Sie in der Ameise entsprechend andere Exportfelder.
Als Ergebnis erhalten Sie eine CSV-Datei, die so wie im oberen Bild dargestellt aussehen sollte.
Die Artikelliste ergänzen Sie nun um die von Ihnen benötigten Spalten. Die Spalten differenzieren je Einzelfall und orientieren sich an dem Lagersystem, welches Sie verwenden. Die Anzahl der Ebenen kann anders sein, die Bezeichnung des Wareneingang ebenfalls. In unserem Beispiel wurden die Lagerplätze im Kommentar_1 gespeichert und Kommentar_2 wurde für zusätzliche Informationen verwendet.
Mit folgenden Formeln haben wir im Beispiel nun die neuen Lagerplätze ermittelt.
Regale:
=WENN(ISTFEHLER(WENN(ODER(D2="";D2="NULL");"Wareneingang";""+TEIL(D2;2;2)));"Wareneingang";WENN(ODER(D2="";D2="NULL");"Wareneingang";""+TEIL(D2;2;2)))
Fächer:
=WENN(F2="Wareneingang";"";WENN(ODER(TEIL(D2;5;1)="";TEIL(D2;5;1)="NU");"00";""+TEIL(D2;5;1)))
Lagerplatz:
=TEXT(F2;"000")&WENN(F2="Wareneingang";"";"-"&TEXT(G2;"00"))
Im nun folgenden Schritt importieren Sie die Lagerplätze über die Importfunktion von JTL-Ameise in JTL-WMS. Es genügt in unserem Beispiel, wenn Sie das WMS-Lager auswählen und der Platzbezeichnung Ihre Spalte Lagerplatz zuweisen. Optional können Sie viele weitere Werte übergeben, so zum Beispiel die Sortierung, einen Status oder den Platztyp. Nicht gesetzte Werte werden durch die Standardwerte ergänzt.
Ihre WMS-Lagerplätze sind nun für die Verwendung vorbereitet und können Bestände aufnehmen.
Lagerplatzetiketten ausdrucken
Drucken Sie anschließend die Lagerplatzetiketten aus, um die Lagerplätze zu kennzeichnen. Passen Sie dafür ggf. das Format in der Druckvorlage an.
- Navigieren Sie in WMS zum Punkt Intern > Lagerplatzübersicht und markieren Sie alle gewünschten Lagerplätze. Mit strg+a können Sie alle Plätze markieren.
- Klicken Sie auf den halbtransparenten Pfeil und das Druckersymbol, um die Etiketten ausdrucken.
Versandeinstellungen vornehmen
Im Nachfolgenden finden Sie einige Schritte, die Sie für den Versand durchgehen müssen.
Hier lesen Sie, wie Sie den Versand in JTL-WMS einrichten:
Versand- und Zahlungseinstellungen
Um den Versand über die JTL-WMS optimal vorzubereiten und den Versandetikettendruck halb- oder vollautomatisiert steuern zu können, müssen Sie einige weitere Punkte beachten und in JTL-Wawi und JTL-WMS korrekt konfigurieren.
Schritt 1: Zahlungsarten prüfen
Im ersten Schritt prüfen Sie, welche Zahlungsarten schon vor Zahlungseingang ausgeliefert werden dürfen. Dies ist zum Beispiel für Zahlung auf Rechnung oder Nachnahme-Bestellungen sinnvoll.
- Öffnen Sie über JTL-Wawi > Zahlungen > Zahlungsarten.
- Definieren Sie für jede Zahlungsart, ob eine Bestellung schon vor Zahlungseingang ausgeliefert werden darf.
Schritt 2: Versandarten korrekt einrichten
Richten Sie für alle Versanddienstleister, mit denen Sie versenden, entweder JTL-ShippingLabels oder den Versanddaten-Export und -Import ein.
Schritt 3: Versandarten einrichten
Nun müssen Sie für alle möglichen Paketarten Versandarten anlegen. Folgen Sie dazu einfach der Beschreibung im Guide für JTL-Wawi.
Schritt 4: Ausgabedokumente festlegen
Im letzten Schritt definieren Sie, welche Dokumente im Versandprozess automatisch von JTL-WMS gedruckt werden sollen.
Die Packtisch+/WMS-Ausgabe bietet Optionen und Filter, um Hinweise auszugeben, Ausdrucke zu erzeugen oder länderspezifische Informationen bereit zu stellen.
Versandoptionen in JTL-WMS festlegen
Richten Sie nun den Versand in JTL-WMS ein. Folgen Sie dazu dieser Anleitung:
Migration
Es folgen noch wenige Schritte bis Sie JTL-WMS nutzen können. Wenn Sie Ihre Lagerplätze manuell oder mit Hilfe des Assistenten angelegt haben, überspringen Sie den nächsten Punkt und fahren mit der Inventur fort.
WMS-Lagerbestände über JTL-Ameise einbuchen
In diesem Schritt der Migration buchen Sie die Lagerbestände aus der eben erzeugten CSV-Datei in das JTL-WMS-Warenlager ein. In einem zweiten Schritt löschen Sie die entsprechenden Altbestände aus dem JTL-Wawi-Standardlager, sodass Sie nicht fälschlich doppelte Lagerbestände an Onlineplattformen wie Ihren JTL-Shop, eBay und Amazon übertragen.
Bestände in das WMS-Lager buchen
Lesen Sie für diesen Schritt diese Beschreibung:
Lesen Sie für diesen Schritt diese Beschreibung:
Bestände aus dem Standardlager löschen
In diesem Schritt der Bestandsübernahme per JTL-Ameise setzen Sie in Ihrer CSV-Datei mit den Lagerplätze die Spalte mit Ihren alten Lagerbeständen überall durchgehend auf null. Nachdem Sie diese Änderung durchgeführt haben führen Sie einen QuickSync-Import mit JTL-Ameise durch und überschreiben die Artikelbestände des Standardlager. Die Bestände sind somit aus dem Standardlager aus- und in Ihr WMS-Warenlager eingebucht.
Nach der Umbuchung vom Standardlager in Ihr neues WMS-Warenlager empfiehlt es sich im letzten Schritt alle Rest-, Fehl- und Falschbestände, die aus dem ehemaligen Standardlager zurück geblieben sind, über eine allgemeine Inventurdifferenzausbuchung auf null zu setzen. Die ausgebuchten Bestände können Sie über die Inventurdifferenzliste auf Plausibilität kontrollieren.
WMS-Lagerbestände über eine Inventur ermitteln
Falls Sie die Lagerbestände von JTL-WMS nicht über JTL-Ameise übernehmen konnten, können Sie diese auch über eine Inventur ermitteln. Aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten gehen wir an dieser Stelle bei der Inventur nicht ins Detail. Sie finden die ausführlichen Anweisungen zur Inventur in JTL-WMS in folgender Dokumentation:
Im Rahmen der Migration erstellen Sie in JTL-WMS eine Gesamtinventur für alle Lagerplätze. Sofern es die Struktur Ihres Lagers zulässt, empfiehlt es sich die Inventur in mehrere Teilbereiche zu unterteilen, so können mehrere Mitarbeiter gleichzeitig in unterschiedlichen Lagerbereichen zählen und so in ungewohnt kurzer Zeit Ihre Inventur abschließen.
Nach der Inventur empfiehlt es sich, im nächsten und letzten Schritt alle Rest-, Fehl- und Falschbestände, die aus dem ehemaligen Standardlager zurück geblieben sind, über eine allgemeine Inventurdifferenzausbuchung auf null zu setzen.
Alte Wawi-Bestände ausbuchen
Im letzten Schritt Einführung von JTL-WMS setzen Sie in JTL-Wawi alle Bestände des Standardlagers auf 0 und buchen mithilfe einer Inventurbuchung alle Restbestände im Standardlager auf null. Der Umzug Ihrer Artikel vom ehemaligen Standardlager auf das neue mehrdimensionale WMS-Lager ist abgeschlossen. Sie können sofort beginnen, mit JTL-WMS zu arbeiten und Ihre Bestellungen zu versenden.
Wer es lieber besonders sicher mag, kann das Standardlager auch für verfügbaren Bestand sperren. In diesem letzten Schritt der Bestandsübernahme setzen wir über die Inventurfunktion in JTL-Wawi alle bisherigen Bestände aus dem Standardlager auf null. Sie führen ab diesem Moment alle Bestände nur noch in JTL-WMS. Klicken Sie als erstes auf die Schaltfläche Alle Ist-Bestände ohne Eintrag auf null setzen und bestätigen Sie im zweiten Schritt, dass sämtliche Bestände des Standardlagers auf null gesetzt werden.