Inhaltsverzeichnis

    Checkliste zur Integration

    Sie haben sich über JTL-WMS informiert und entschieden, JTL-WMS in Ihrem Lager einzuführen. Auf dieser Seite finden Sie eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen, die Sie vor der Einführung von JTL-WMS klären sollten.

    Bestandsaufnahme

    Bevor Sie das System in einem Unternehmen einsetzen, das seit mehreren Jahren den Geschäftsalltag mit etablierten Prozessen meistert, sollten Sie sich ausführlich mit JTL-WMS beschäftigen und eine Bestandsaufnahme durchführen. Beantworten Sie dazu folgende Fragen. So können Sie Ihren Bedarf optimal ermitteln und Ressourcen planen.

    Software

    • Welche Software setzen Sie aktuell ein?
    • Welche Version von JTL-Wawi ist bei Ihnen im Einsatz?
    • Welche Betriebssysteme laufen auf Ihrem Server und Ihren Clients?
    • Wie werden Sendungsdaten für den Versand übergeben? Mit JTL-Shipping, per Versanddatenexport / -import oder auf einem anderen Weg?
    • Sind die Spezifikationen der Zusatz-Software bekannt?
    • Kann der Anbieter für die Fremd-Software Support bieten, die Sie in Ihrer Umgebung einsetzen und ggf. weiterhin betreiben müssen / möchten?
    • Werden sonstige besondere Schnittstellen und Funktionen benötigt?

    Lizenzen

    • Welche Lizenzen liegen Ihnen vor?
    • Welche Lizenzen liegen für Ihre Betriebssysteme vor?
    • Welche Lizenzen liegen für Ihren Microsoft SQL-Server vor?
    • Wurden bereits Lizenzen für Produkte von JTL erworben?
    • Werden Lizenzen benötigt für JTL-Zusatztools von Fremdanbietern?

    Hardware

    • Welchen Server setzen Sie oder Ihr Kunde aktuell für JTL-Wawi und künftig JTL-WMS ein?
    • Ist die Leistung ausreichend für mehrere Client-Zugriffe und eine flüssige Darstellung?
    • Welche Datenbankversion ist installiert und ist ein Upgrade unter Umständen problemlos möglich?
    • Falls Sie ebenfalls JTL-WMS Mobile verwenden möchten: verfügt das Unternehmen über ein stabiles WLAN?
    • Sind die Clients mit einer ausgereiften Hardware und einer guten Grafikkarte bestückt?
    • JTL-WMS ist auf schnelles Arbeiten mit den Fingern optimiert, sind Ihre Monitore mit Touchscreens ausgestattet?
    • Sind ausreichend Handscanner und mobile Geräte vorhanden, damit alle Mitarbeiter parallel arbeiten können?
    • Ist das Display der mobilen PDAs, Smartphones oder Tabletts groß genug um bequem arbeiten und ablesen zu können?
    • Können die Scanner per Bluetooth verbunden werden und unterstützen sie die sofortige Datenübergabe an das mobile Endgerät?

    Lager

    • Wie viele Mitarbeiter arbeiten derzeit gleichzeitig mit JTL-Wawi?
    • Wie viele Mitarbeiter kommissionieren und packen parallel?
    • In wie viele Ebenen, Räume, Hallen, Fächer ist Ihr Lager aufgeteilt und ergibt das „chaotische Lagersystem“ Sinn?
    • Welche Versandprozesse existieren bereits und werden ggf. parallel genutzt?
    • Existiert bereits eine ausgereifte Struktur oder muss nachgebessert werden? (z. B. Lagerplatzetiketten mit Barcode)
    • Ist es sinnvoll, den Lagerplatzassistenten von JTL-WMS zu verwenden oder erstellt man die Lagerplätze besser per JTL-Ameise?
    • Werden temporäre Zwischenplätze wie „vor Regal“, „auf Treppe“, „im Keller“ verwendet oder gibt es sonstige Sonderfälle?

    Gibt es sonstige Besonderheiten?

    Wenn Sie die oben beschriebenen Fragen beantwortet haben, sollten Sie noch einmal überlegen: Haben Sie spezielle Sonderfälle übersehen, die Sie aktuell mit den unterschiedlichsten Workarounds, selbst erfunden Workflows oder über Zusatztools unserer Servicepartner realisieren?

    Ein paar Beispiele, um Ihnen auf die Sprünge zu helfen:

    • Fertigungs- und Produktionsartikel?
    • Bedruckbare T-Shirts
    • Konfigurierbare Fahrräder oder Computer
    • Folienzuschnitte oder Sonderanfertigungen
    • Dropshipping oder Fullfillment?
    • Download- oder Uploadartikel?
    • Chargen, MHDs oder Seriennummern?
    • Automatisch wiederkehrende Vorgänge?
    • Stücklisten oder Variationskombinationen?
    • eBay-Verkäufe ohne direkte JTL-Wawi-Referenzartikel?
    • Artikel, die noch auf alten Varianten beruhen?
    • Individualartikel mit Pflichtfreitext-Variablen?

    Die meisten Sonderfälle können mit JTL-WMS abgebildet werden. In der Regel bietet es sich an, hier auf die Beratung durch JTL oder einen unserer Servicepartner zurückzugreifen.

    Eine Übersicht der Artikel, die nicht in JTL-WMS verwendet werden können, finden Sie hier:

    Bedarfsermittlung

    Sobald Sie ermittelt haben, wo Sie aktuell stehen, können Sie ermitteln, welche Anforderungen Sie haben. Im Folgenden finden Sie die Anforderungen von JTL-WMS, aufgeteilt in verschiedene Bereiche.

    Software und Hardware für Server und Clients

    • Laden und installieren Sie sich die neueste Version von JTL-Wawi – JTL-WMS und der JTL-WMS Mobile App Server sind im Downloadpaket bereits enthalten:
    • Falls Sie nicht JTL-ShippingLabels einsetzen möchten: Sofern noch nicht geschehen, lassen Sie sich von Ihrem Logistikpartner die aktuellste Version Ihrer Versandsoftware installieren.
    • Die Systemvoraussetzungen für JTL-Wawi und JTL-WMS sowie für den Datenbankserver finden Sie hier Systemvoraussetzungen der JTL-Produkte

    Lizenzen

    • Für den Betrieb von JTL-WMS benötigen Sie eine Lizenz, diese können Sie über das JTL-Kundencenter aktivieren. Die Lizenz für den ersten Mitarbeiter ist kostenfrei. Je nach Anzahl der Mitarbeiter und der verwendeten Prozesse können weitere Lizenzen kostenpflichtig hinzugebucht werden.
    • Für den generellen Betrieb von Produkten von JTL benötigen Sie lizensierte Microsoft Betriebssysteme.
    • Für den kostengünstigen Einstieg in JTL bietet Microsoft SQL Server Express Editionen an, diese sind lizenz- und kostenfrei.
    • Für optimale Performance sei Ihnen aber der Erwerb einer kostenpflichtigen Lizenz des SQL Server Standard oder Enterprise empfohlen.

    Weitere Hardware

    • Bluetooth-Scanner sollten handlich und bequem zu verwenden zu sein.
    • Bei der Wahl von Tablets oder Smartphones sind Geräte mit 5-7″ zu empfehlen. Gute Kombination aus Ablesbarkeit und Handling.
    • Label-/Etiketten- und Dokumentendrucker sind nach Bedarf zu ermitteln. Der Bedarf unterscheidet sich je Kunde.

    Lager

    Hinweis: JTL-WMS kann nur mit Warenlagern vom Typ „WMS-Lager“ verwendet werden. Wenn Wareneingang und Warenausgang über JTL-WMS stattfinden, kann der Wareneingang und Auslieferungsprozess von JTL-Wawi innerhalb dieses Warenlagers nicht parallel genutzt werden.
    • Wir empfehlen für jeden parallel arbeitenden Mitarbeiter einen eigenen voll ausgestatteten Packtisch.
    • Bedenken Sie auch zusätzliches Personal zu saisonalen Spitzen wie Weihnachten.
    • Alle Regalplätze müssen ausnahmslos mit elektronisch erfassbaren Barcodes versehen sein, wenn Sie planen JTL-WMS Mobile zu verwenden.
    • Als gut lesbarer Barcode hat sich der allgemein und international gültige Standardcode CODE128 etabliert.
    • Um Lesefehler zu vermeiden sollte der Barcode mindestens fünf alphanummerische Zeichen enthalten.
    • Definieren Sie auch alle Zwischenplätze und legen Sie für Sonderfälle Lagerplätze in JTL-WMS an (Ladenlokal, Palettenplatz, Retouren-/Klärplatz usw.)
    • Feste „Parkplätze“ für Kommissionier-, Pick- und Einlagerwagen sind von Vorteil und machen die Arbeit angenehmer.

    Alle Besonderheiten berücksichtigt?

    • Haben Sie eben wirklich alle Besonderheiten berücksichtigt und haben Sie schon Lösungen für Ihre Sonderfälle?
    • Wird am Integrationstag ggf. Hilfe eines Servicepartners oder Support-Mitarbeiters der Drittsoftware benötigt?
    • Sind alle Termine vereinbart und unter Umständen ein Hinweis für die Kunden im Internet hinterlegt, dass der Versand sich aufgrund von Inventur verzögern könnte?
    • Sie haben weitere Fragen, Unklarheiten oder Bedenken zum Einsatz von JTL-WMS oder benötigen Hilfe? Dann kontaktieren Sie uns oder wählen Sie einen unserer zertifizierten Servicepartner in Ihrer Nähe auf unserer Homepage.

    Vorbereitungen

    Rechteverwaltung

    Für den ersten Start mit allen Benutzerrechten können Sie einen eigenen frischen WMS-Benutzer anlegen oder Ihren bereits bestehenden JTL-Wawi-Benutzern die nötigen Rechte zuweisen.

    Die Rechte werden nicht automatisch vergeben!
    1. Öffnen Sie in JTL-Wawi unter dem Menü Admin > Global: Benutzer / Rechte das Dialogfenster Benutzer, Rechte und Benutzergruppen anlegen / bearbeiten.
    2. Im Bereich Benutzer können Sie den gewünschten Mitarbeiter markieren und mit einem Klick auf Bearbeiten editieren.
    3. Um sich mit dem Benutzer in JTL-WMS einloggen zu können, müssen Sie dem Benutzer im Bereich Firma/Mandant die richtige Firma zuordnen.
    4. Außerdem müssen Sie dem Benutzer eine Benutzergruppe zuordnen, Standard ist die Gruppe Administrator. Schließen Sie das Fenster mit Speichern.
    5. Zu Beginn haben alle Benutzer nur eingeschränkte Rechte, definieren Sie unter Benutzergruppen die gewünschten Gruppen, über Bearbeiten sehen Sie auf einen Blick welche Benutzer der Gruppe angehören. Schließen Sie das Fenster wieder.
    6. Den zuvor anlegten Benutzergruppen können Sie nun im Bereich Rechte die Benutzerrechte für Aktionen, die in JTL-WMS ausführbar sein sollen, zuweisen oder einzelne Funktionen sperren.

    Artikeldaten prüfen

    Im Folgenden müssen Sie prüfen, welche Artikelarten Sie in JTL-Wawi pflegen, um herauszufinden, welche Zusatzmodule Sie benötigen.

    1.  Haben Sie Artikel, bei denen Sie Seriennummern erfassen müssen?
    2.  Haben Sie Artikel, bei denen Sie auf die Seriennummernverfolgung angewiesen sind?
    3.  Haben Sie Artikel, die mit der Funktion Lagerbestand in Variation gepflegt werden?
    4.  Haben Sie leicht verderbliche Waren, zum Beispiel Lebensmittel, in Ihrem Sortiment, die ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen?
    5.  Bekommen Sie vereinzelt oder regelmäßig Artikellieferungen, die in Chargen gebündelt sind und die Sie auch so behandeln und pflegen müssen?
    6.  Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, Artikel zu veredeln oder mit Hilfe von Uploadartikeln zu individualisieren?
    7.  Verkaufen Sie auch digitale Artikel, die Sie nach einem erfolgreichen Verkauf lediglich als Download anbieten?
    8.  Halten Sie Ihr Lagervolumen klein, indem Sie viel oder vorrangig per Dropshipping oder Fullfillment-Dienstleister verkaufen?
    9.  Fertigen oder produzieren Sie individuelle Artikel oder Artikelbundles mithilfe von Stücklisten oder JTL-Konfigurator?

    Artikeldaten verwalten

    • Mit JTL-WMS verwalten Sie bequem und übersichtlich alle Ihre physischen Artikel, denen Sie einen realen Lagerplatz zuweisen können und die in JTL-Wawi absolut identifizierbar sind: Darunter fallen alle Artikel aus den Punkten 1, 2, 4 und 5, sowie teilweise 9.
    • Mit JTL-WMS können Sie keine Artikel verwalten, die individuell gefertigt werden oder nicht eindeutig in JTL-Wawi zu identifizieren sind: Darunter fallen im speziellen die Artikel aus 3, 6 und teilweise 9.
    • Mit JTL-WMS können Sie keine Artikel verwalten, die Sie nicht selbst im eigenen Lager verwalten oder nur in digitaler Form vorliegen: Diese Produkte können und müssen weiterhin über JTL-Wawi versendet und die Bestellungen bearbeitet werden.

    Besonderheiten

    • Artikel, für die Sie die Seriennummernverfolgung aktiviert haben, können in JTL-WMS eingepflegt werden.
    • Stücklisten können uneingeschränkt verwaltet werden, der JTL-Konfigurator wird unterstützt, sofern die individuell kombinierte Ware nicht zu einem gänzlich neuen Produkt verarbeitet, sondern in seinen Einzelteilen versendet wird.

    Teillieferungen

    • Werden kompatible und inkompatible Produkte durch einen Kunden gemischt bestellt, sind JTL-Wawi und JTL-WMS in der Lage die Bestellung in Form von Teillieferungen auszuliefern.
    • Bestellungen mit Teillieferungen können optional gesplittet und einzeln abgerechnet werden oder es kann eine Gesamtrechnung erzeugt werden.

    Häufige Fehler

    • JTL-WMS setzt eine absolut eindeutige Zuordnung zwischen Artikelnummer, Lieferantenartikelnummer, EAN, UPC, HAN, ISBN vorraus.
    • Nicht alle Nummern müssen zwingend verwendet werden.

    Sollte Ihr Lieferant identische EAN oder Artikelnummern für unterschiedliche Produkte verwenden (Farben, Größen, Längen mit gleicher Artikelnummer) kann dies zu Problemen in JTL-WMS führen. Es empfiehlt sich dann:

    • den Lieferanten zu kontaktieren und zu bitten, auch in seinem eigenen Sinne unterschiedliche Produktcodes bzw. Artikelnummern zu vergeben.
    • vor allem bei asiatischen Importen sind viele Großlieferanten davon zu überzeugen, eigene EANs je Artikel zu verwenden.
    • oder eigene Artikellabels für die Produkte zu erstellen und die Herstellernummern zu überkleben.

    Mit eigenen oder eindeutigen Artikelnummern positionieren Sie sich außerdem auf vielen bekannten Online-Plattformen besser, weil so doppelter Inhalt vermieden wird. Plattformen wie Amazon setzen sogar eine eindeutige Zuordnung voraus.

    Lagerplätze definieren

    Nun müssen Sie definieren, wie Ihr Lager aussehen soll. Hierzu bietet es sich an, zunächst festzuhalten, wie es aktuell aufgebaut ist und dann zu entscheiden, ob der aktuelle Aufbau beibehalten werden soll.

    1. Definieren Sie zunächst die Lagerplätze mithilfe der von Ihnen gemachten Aufzeichnungen.
    • Eignen sich die Lagerplätze für eine Anlage über den JTL-WMS Lagerplatzassistenten, also existieren durchgehend logische Nummerierungen oder sind diese möglich?
    • Oder ist es sinnvoller, dass Sie die Lagerplätze über eine CSV-Datei selbst definieren? Dieser Weg eignet sich vor allem bei alpha-nummerischen Bezeichnungen oder vielen unterschiedlichen Arten von Gängen, Plätzen, Regalhöhen und Lagerplatztypen.
    1. Entscheiden Sie sich für den Lagerplatzassistenten, dann können Lagerplätze folgende Dimensionen haben, Kombinationen sind möglich. Sie definieren Ihre Plätze frei nach eigenem Bedarf und wählen maximal fünf der genannten Dimensionsarten.
    • Bereich
    • Regal
    • Gang
    • Fach
    • Platz
    • Ebene
    • Halle
    • Block
    • Abschnitt
    1. Alternativ können Sie auch Ihre bisher verwendeten Lagerplätze übernehmen, soweit Sie diese in JTL-Wawi gepflegt und die Kommentarfelder des Wareneingangs dafür genutzt haben.

    Wie genau Sie die Lagerplätze aus JTL-Wawi übernehmen, wie Sie JTL-WMS optimal für das weg-optimierte Picken vorbereiten und wie Sie ohne viel Aufwand für Ihr gesamtes Lager frische Lagerplatzetiketten ausdrucken, erfahren Sie in den nächsten beiden Schritten.

    Lagerplätze in JTL-WMS anlegen

    Sofern Sie vor dem Umstieg auf JTL-WMS noch keine Lagerplätze gepflegt haben und bislang mit einer chaotischen Lagerhaltung gearbeitet haben, geben wir Ihnen mehrere Ansätze an die Hand, wie Sie schnell und einfach Ihre Lagerplätze definieren können. JTL-WMS bringt dafür mehrere Wege von Hause aus mit, die Ihnen das Anlegen der Lagerplätze enorm erleichtern.

    Bevor Sie starten, müssen Sie die Lagerplatzdimensionen definieren. Dies geschieht entweder über den Einrichtungsassistenten. Im 3. Schritt lesen Sie, wie der Einrichtungsassistent funktioniert. JTL-WMS-Lager mit dem Einrichtungsassitenten anlegen

    Oder über die manuelle Definition der Lagerplatzdimensionen direkt in der Lagerverwaltung. Im Anschluss können Sie Lagerplätze in JTL-WMS anlegen. Der Lagerplatzassistent ist in JTL-WMS unter Einstellungen > Lagerplatzassistent zu finden.

    Lagerplätze per CSV-Datei und JTL-Ameise definieren

    Wenn Sie bereits seit einiger Zeit wie empfohlen die Kommentarfelder 1 und 2 in JTL-Wawi verwendet und gepflegt haben empfiehlt es sich, dass Sie die Kommentarfelder aus JTL-Wawi und die sauber gepflegten Bestände nahtlos übernehmen. So ersparen Sie sich viel Zeit und Mühe und eine unter Umständen große Inventur. Voraussetzung ist, dass die Kommentarfelder nach einem nachvollziehbaren logischen System gepflegt wurden. Dazu gehören zum Beispiel Lagerplatzbezeichnungen wie AA-001-5, 001-02-03, A-B-C usw. Wechselnde und stark differenzierte Lagerplatzbezeichnungen wie zum Beispiel Keller1, Halle6, große Abstellkammer und ähnliches sind nicht für eine Übernahme geeignet. Die Übernahme teilt sich in wenige einfache Schritte, gerne stellen wir Ihnen dafür ein kleines bebildertes Tutorial zur Migration der Lagerplätze aus Ihrem Standard- in das WMS-Lager zur Verfügung.

    Im ersten Schritt exportieren Sie mit der Ameise die Artikelnummer, die Artikelbeschreibung zur besseren Übersicht, sowie den Artikelbestand im Standardlager und die zwei Kommentarfelder des Standardlagers. Sollten Sie andere Felder für die Lagerplätze verwendet haben, wählen Sie in der Ameise entsprechend andere Exportfelder.

    Der Exportfilter der Ameise muss auf Vaterartikel: nein, Lagerführend: ja und Aktiv: ja gesetzt sein, um nur relevante Artikel für JTL-WMS zu exportieren. Sie erhalten nur aktive normale Artikel und Kindartikel von Variationskombinationen mit eigener Bestandsführung.

    Als Ergebnis erhalten Sie eine CSV-Datei, die so wie im oberen Bild dargestellt aussehen sollte.

    Die Artikelliste ergänzen Sie nun um die von Ihnen benötigten Spalten. Die Spalten differenzieren je Einzelfall und orientieren sich an dem Lagersystem, welches Sie verwenden. Die Anzahl der Ebenen kann anders sein, die Bezeichnung des Wareneingang ebenfalls. In unserem Beispiel wurden die Lagerplätze im Kommentar_1 gespeichert und Kommentar_2 wurde für zusätzliche Informationen verwendet.
    Mit folgenden Formeln haben wir im Beispiel nun die neuen Lagerplätze ermittelt.

    Regale:

    =WENN(ISTFEHLER(WENN(ODER(D2="";D2="NULL");"Wareneingang";""+TEIL(D2;2;2)));"Wareneingang";WENN(ODER(D2="";D2="NULL");"Wareneingang";""+TEIL(D2;2;2)))

    Fächer:

    =WENN(F2="Wareneingang";"";WENN(ODER(TEIL(D2;5;1)="";TEIL(D2;5;1)="NU");"00";""+TEIL(D2;5;1)))

    Lagerplatz:

    =TEXT(F2;"000")&WENN(F2="Wareneingang";"";"-"&TEXT(G2;"00"))
    Verwenden Sie die Formeln nicht blind für eigene Zwecke und ärgern sich dann über das Ergebnis. Die Formeln müssen je Einzelfall angepasst werden. Erweitertes Wissen in Excel oder OpenOffice ist hierbei von Vorteil.

    Im nun folgenden Schritt importieren Sie die Lagerplätze über die Importfunktion von JTL-Ameise in JTL-WMS. Es genügt in unserem Beispiel, wenn Sie das WMS-Lager auswählen und der Platzbezeichnung Ihre Spalte Lagerplatz zuweisen. Optional können Sie viele weitere Werte übergeben, so zum Beispiel die Sortierung, einen Status oder den Platztyp. Nicht gesetzte Werte werden durch die Standardwerte ergänzt.

    Ihre WMS-Lagerplätze sind nun für die Verwendung vorbereitet und können Bestände aufnehmen.

    Falls Sie lediglich nummerische Lagerplätze verwenden, funktionieren die wegoptimierten Picklisten einfach anhand der Nummerierung. Sollten Sie alphanummierisch oder mit noch individuelleren Lagerplatzbezeichnungen arbeiten, empfehlen wir Ihnen dringend den Lagerplätzen eine feste Sortiernummer zu vergeben, um die Funktion der wegoptimierten Picklisten nutzen zu können.

    Lagerplatzetiketten ausdrucken

    Drucken Sie anschließend die Lagerplatzetiketten aus, um die Lagerplätze zu kennzeichnen. Passen Sie dafür ggf. das Format in der Druckvorlage an.

    1. Navigieren Sie in WMS zum Punkt Intern > Lagerplatzübersicht und markieren Sie alle gewünschten Lagerplätze. Mit strg+a können Sie alle Plätze markieren.
    2. Klicken Sie auf den halbtransparenten Pfeil und das Druckersymbol, um die Etiketten ausdrucken.

    Versandeinstellungen vornehmen

    Im Nachfolgenden finden Sie einige Schritte, die Sie für den Versand durchgehen müssen.

    Hier lesen Sie, wie Sie den Versand in JTL-WMS einrichten:

    Versand- und Zahlungseinstellungen

    Um den Versand über die JTL-WMS optimal vorzubereiten und den Versandetikettendruck halb- oder vollautomatisiert steuern zu können, müssen Sie einige weitere Punkte beachten und in JTL-Wawi und JTL-WMS korrekt konfigurieren.

    Schritt 1: Zahlungsarten prüfen

    Im ersten Schritt prüfen Sie, welche Zahlungsarten schon vor Zahlungseingang ausgeliefert werden dürfen. Dies ist zum Beispiel für Zahlung auf Rechnung oder Nachnahme-Bestellungen sinnvoll.

    1. Öffnen Sie über JTL-Wawi > Zahlungen > Zahlungsarten.
    2. Definieren Sie für jede Zahlungsart, ob eine Bestellung schon vor Zahlungseingang ausgeliefert werden darf.

    Schritt 2: Versandarten korrekt einrichten

    Richten Sie für alle Versanddienstleister, mit denen Sie versenden, entweder JTL-ShippingLabels oder den Versanddaten-Export und -Import ein.

    Schritt 3: Versandarten einrichten

    Nun müssen Sie für alle möglichen Paketarten Versandarten anlegen. Folgen Sie dazu einfach der Beschreibung im Guide für JTL-Wawi.

    Schritt 4: Ausgabedokumente festlegen

    Im letzten Schritt definieren Sie, welche Dokumente im Versandprozess automatisch von JTL-WMS gedruckt werden sollen.

    Die Packtisch+/WMS-Ausgabe bietet Optionen und Filter, um Hinweise auszugeben, Ausdrucke zu erzeugen oder länderspezifische Informationen bereit zu stellen.

    Versandoptionen in JTL-WMS festlegen

    Richten Sie nun den Versand in JTL-WMS ein. Folgen Sie dazu dieser Anleitung:

    Migration

    Es folgen noch wenige Schritte bis Sie JTL-WMS nutzen können. Wenn Sie Ihre Lagerplätze manuell oder mit Hilfe des Assistenten angelegt haben, überspringen Sie den nächsten Punkt und fahren mit der Inventur fort.

    WMS-Lagerbestände über JTL-Ameise einbuchen

    In diesem Schritt der Migration buchen Sie die Lagerbestände aus der eben erzeugten CSV-Datei in das JTL-WMS-Warenlager ein. In einem zweiten Schritt löschen Sie die entsprechenden Altbestände aus dem JTL-Wawi-Standardlager, sodass Sie nicht fälschlich doppelte Lagerbestände an Onlineplattformen wie Ihren JTL-Shop, eBay und Amazon übertragen.

    WICHTIG: Stellen Sie vor diesem Schritt zwingend sicher, dass Sie keine doppelten Artikelnummern verwenden, z. B. durch Variationskombinationen, bei denen alle Kinder dieselbe Artikelnummer haben.

    Bestände in das WMS-Lager buchen

    Lesen Sie für diesen Schritt diese Beschreibung:

    Lesen Sie für diesen Schritt diese Beschreibung:

    Bestände aus dem Standardlager löschen

    In diesem Schritt der Bestandsübernahme per JTL-Ameise setzen Sie in Ihrer CSV-Datei mit den Lagerplätze die Spalte mit Ihren alten Lagerbeständen überall durchgehend auf null. Nachdem Sie diese Änderung durchgeführt haben führen Sie einen QuickSync-Import mit JTL-Ameise durch und überschreiben die Artikelbestände des Standardlager. Die Bestände sind somit aus dem Standardlager aus- und in Ihr WMS-Warenlager eingebucht.

    Nach der Umbuchung vom Standardlager in Ihr neues WMS-Warenlager empfiehlt es sich im letzten Schritt alle Rest-, Fehl- und Falschbestände, die aus dem ehemaligen Standardlager zurück geblieben sind, über eine allgemeine Inventurdifferenzausbuchung auf null zu setzen. Die ausgebuchten Bestände können Sie über die Inventurdifferenzliste auf Plausibilität kontrollieren.

    WMS-Lagerbestände über eine Inventur ermitteln

    Falls Sie die Lagerbestände von JTL-WMS nicht über JTL-Ameise übernehmen konnten, können Sie diese auch über eine Inventur ermitteln. Aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten gehen wir an dieser Stelle bei der Inventur nicht ins Detail. Sie finden die ausführlichen Anweisungen zur Inventur in JTL-WMS in folgender Dokumentation:

    Im Rahmen der Migration erstellen Sie in JTL-WMS eine Gesamtinventur für alle Lagerplätze. Sofern es die Struktur Ihres Lagers zulässt, empfiehlt es sich die Inventur in mehrere Teilbereiche zu unterteilen, so können mehrere Mitarbeiter gleichzeitig in unterschiedlichen Lagerbereichen zählen und so in ungewohnt kurzer Zeit Ihre Inventur abschließen.

    Nach der Inventur empfiehlt es sich, im nächsten und letzten Schritt alle Rest-, Fehl- und Falschbestände, die aus dem ehemaligen Standardlager zurück geblieben sind, über eine allgemeine Inventurdifferenzausbuchung auf null zu setzen.

    Alte Wawi-Bestände ausbuchen

    Führen Sie vor diesem Schritt unbedingt eine Datenbanksicherung durch!

    Im letzten Schritt Einführung von JTL-WMS setzen Sie in JTL-Wawi alle Bestände des Standardlagers auf 0 und buchen mithilfe einer Inventurbuchung alle Restbestände im Standardlager auf null. Der Umzug Ihrer Artikel vom ehemaligen Standardlager auf das neue mehrdimensionale WMS-Lager ist abgeschlossen. Sie können sofort beginnen, mit JTL-WMS zu arbeiten und Ihre Bestellungen zu versenden.

    Wer es lieber besonders sicher mag, kann das Standardlager auch für verfügbaren Bestand sperren. In diesem letzten Schritt der Bestandsübernahme setzen wir über die Inventurfunktion in JTL-Wawi alle bisherigen Bestände aus dem Standardlager auf null. Sie führen ab diesem Moment alle Bestände nur noch in JTL-WMS. Klicken Sie als erstes auf die Schaltfläche Alle Ist-Bestände ohne Eintrag auf null setzen und bestätigen Sie im zweiten Schritt, dass sämtliche Bestände des Standardlagers auf null gesetzt werden.